Hausverkauf trotz Festhypothek

Böse Überraschungen kann es geben, wenn Sie Ihr Haus verkaufen wollen, jedoch noch eine langjährige Hypothek mit fester Laufzeit eingegangen sind. Da langen unsere Banken ganz schön zu, verweisen auf das Kleingedruckte in den Geschäftsbedingungen und stellen die sog. Vorfälligkeitsentschädigung in Rechnung. Die Banken haben für jede Hypothek im Hintergrund eine Re-Finanzierung; sie haben das Geld für ihre Hypothek auch irgendwo beschafft (eingekauft). Diese Beschaffung haben sie für die gleiche Frist gemacht, wie sie Ihnen die Hypothek gewährt haben. Wenn Sie als Kunde nun die Hypothek viel früher als geplant zurückzahlen, kann die Bank ihrerseits nicht einfach die Re-Finanzierung zurückzahlen, sondern muss "Ihr" Geld bis zur Rückzahlung zwischen-anlegen. Und genau hier entsteht eine Differenz und das ist dann eben die Vorfälligkeitsentschädigung.

Was können Sie als Verkäufer nun dagegen tun? Nun - Sie können Ihr Haus inklusive der laufenden Hypothek anbieten. Ein potentieller Käufer muss dann allerdings auch von Ihrer Bank als Schuldner akzeptiert werden, sonst müssen Sie einen neuen Käufer suchen. Oder Sie rechnen aus, was die Differenz zu einer aktuellen Hypothek ist, überzeugen den Käufer, Ihre Hypothek trotz dieser Differenz zu übernehmen und senken den Verkaufspreis um diese Differenz. Aber auch da müsste die Bank den Käufer als Schuldner akzeptieren. Oder Sie übernehmen die laufende Hypothek für Ihr neues Objekt. Oder Sie warten mit dem Verkauf Ihres Haus so lange, bis die Zinsen stark steigen und zahlen dann vorfällig zurück. Dann würden Sie sogar etwas verdienen, weil die Bank Ihre billige Re-Finanzierung so gut anlegen könnte, dass damit etwas zu gewinnen ist.

Kompliziert? Dann sprechen Sie doch mal mit uns. Auch über mögliche Steuerfolgen in solchen Fällen.

Autor: Hans Graf

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